Für einige von Euch ´ne olle Kamelle, da ich die schon letztes Jahr eingestellt hatte, aber für alle anderen: Viel Spaß! :icon_bigg
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte
von smrick
Da saß er nun, der liebe Weihnachtsmann, kugelrund hatte er sich gefuttert an den schwäbischen Maultaschen, die ihm seine Frau gerade zubereitet hatte. So mit vollen Magen überlegte er, wie er dieses Jahr seine Arbeit ein bisschen besser erledigen könnte.
War ja klar, daß ihn seine Frau mit dem Gestöckel ihrer hohen Absätze beim Abräumen des Tisches immer wieder störte. Aber er hatte es ja gerne, wenn sie in ihrem roten Minikleidchen aus weichem Samt und den silbernen Plateauheels vor ihm hin- und herlief und ihren knackigen Po präsentierte. Ja,ja, so dick wie alle Welt den Weihnachtsmann kennt, ist seine Frau eher das Gegenteil: gertenschlank und mit Plateauheels doch glatt einen halben Kopf größer. Daß beide natürlich das passende „Holz vor der Hütte“ hatten, versteht sich von selbst.
„Nun, mein Göttergatte, was hältst Du eigentlich davon, Deinen heissen Schlitten mal mit einem ultramodernen Kennzeichen zu versehen? Auf der Erde wird Weihnachten je eh immer mehr mit X-Mas abgekürzt. Also bist Du der X-Man und Dein Schlitten die X-Box.“
„Oh, ja", grummelte der Weihnachtsmann in seinen langen weissen Bart, "dann glauben vielleicht auch ein paar mehr Kinder an mich. Du hast Recht, auch ich muss mit der Zeit gehen, sonst wird man ganz schnell ausgemustert. "
Früher haben die Kinder ja noch ihre Wunschzettel in einem lieben Brief an den Weihnachtsmann und das Christkind geschrieben und nach „Himmelpforten“ in Niedersachsen, nach „Heiligenhafen“ an der Ostsee, oder den „Christkindlmarkt“ nach Nürnberg geschickt. Gestern erst hat mir der Elfenvorstand mitgeteilt, das sie ihr Personal für die e-mail Bearbeitung um 150% aufstocken mussten, da sich alle Kinder nur noch vor den PC setzen und an weihnachtsmann@geschenke-online.de
schreiben. Zum Glück haben wir schon vor einigen Jahren mit dem Ausbau der Logistik begonnen. Mit dem WLS, dem weltweiten Weihnachtsmann-Liefer-Service konnten wir ja einige Pack-Elfen in die Abteilung e-mail Bearbeitung versetzen.“
„Und die Pleite vom letzten Jahr wird es dieses mal wohl auch nicht mehr geben, obwohl Rudolf extrem sauer war, doch mittlerweile hat er sich in die Rentiere vom Knecht Ruprecht verguckt.“
Ja, das war was, letztes Jahr, dachte der Weihnachtsmann so bei sich. Es war noch im Sommer, als er mit seinem Rentierschlitten mal einen kleinen Ausflug zur jährlichen Märchentagung machen wollte. Auf dem Hinweg war noch alles in Ordnung, der Schlitten parierte, die Rentiere flogen nur so über den Himmel und es tat gut, mal wieder richtig heizen zu dürfen.
(Dazu muss der geneigte Leser wissen, das im Jahre 2000 das oberste Märchenkomitee die Höchstgeschwindigkeit auf 500 km/h begrenzt hatte, nachdem auf dem Heimweg von der Walpurgisnacht einige Hexen eine Massenkarambolage verursacht hatten. Ursächlich war hier der schwarze Lackmantel einer Hexe, der sich am Absatz ihrer High-Heel-Stiefel verheddert hatte. So kam sie ins Trudeln und raste volle Kanne in zwei weitere Hexen rein, die laut quasselnd im Schneckentempo dahinflogen. Der Hexenmeister, immerhin schon 1593 Jahre alt, den sie dann vom Gehbesen schubsten brach sich sämtliche Knochen und legte Beschwerde beim Komitee ein. Anm. d. Autors).
Nur während der Märchentagung fanden nebenbei auch einige Wettrennen statt, also musste das Komitee hier eine Sondererlaubnis erteilen. Auch die alljährlichen Märchentagungswettrennen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu belegen wäre also sehr unklug gewesen und das Komitee hätte sich zu großen Zorn aufgehalst.
Nachdem sich der Weihnachtsmann zusammen mit Santa Claus und Knecht Ruprecht und dem Nikolaus in Onkel Tom´s Hütte mit dessen Spezial-Met so richtig die Birne zugeknallt hatten, schnappten sie sich jeder einen Bedienungs-Engel, wickelten sie jeweils in 50m Bondageseil ein und banden sie als Galionsfigur vorne auf ihre Schlitten. Der Protest wurde ganz schnell mit einem aufpumpbaren Ballknebel erstickt. Brüllendes Gelächter brach aus, als Knecht Ruprecht seinen „Galionsengel“ mit nacktem Hintern auf einen dicken Phallus pflanzte, den er immer vorne am Schlitten montiert hatte. Eigentlich sollte das Wettrennen dann in die Geschichte eingehen, aber als auf dem Rückweg des Rundkurses - der seinen Wendepunkt am Nordpol hat
(Anm. des Autors: der Staub der bei der Kurvenfahrt aufgewirbelt wird ist das allseits bekannte Nordlicht!) - X-Man´s Schlitten so dermaßen langsam wurde, das er weit abgeschlagen letzter wurde, rastete er total aus. Er hatte noch nie verloren!
Der X-Man versuchte alle möglichen Tricks, um seinen Schlitten zu tunen. Besonders teuer war der Komplettüberzug aus rotem Latex, um die Aerodynamik zu verbessern. Auch alle Rentiere bekamen einen Ganzkörperanzug aus Latex, braun eingefärbt natürlich.
Im Nachhinein stellte sich dann aber raus, das zwei seiner Rentierweibchen schwanger waren. Und das auch noch von Rudolf, dem rotnasigen Leitrentier. Die Niederkunft war nun genau zur Weihnachtszeit. Auf der einen Seite freute sich der Weihnachtsmann natürlich, wieder etwas „Frischfleisch“ in seiner Herde zu haben, aber erst mal fielen zwei Tiere aus und zur Weihnachtszeit Ersatz zu bekommen war extrem schwer.
Die rettende Idee hatte dann aber die Frau des Weihnachtsmannes, die nämlich vorschlug, den Rentierweibchen einen Keuschheitsgürtel zu verpassen. Sie trug nämlich selber einen und wurde von den Rentierweibchen immer so hochnäsig lächelnd angeschaut. Also zog der Weihnachtsmann los und besuchte Gimli, den Schmiedemeister der Zwerge und liess sich acht Rentierkeuschheitsgürtel anfertigen.
Das war ein(e) Aufruhr, als er damit in den Stall kam! Er musste extra seine Frau dazuholen, die Rentiere erst fesseln und knebeln, bevor er ihnen die Keuschheitsgürtel anlegen konnte.
Es hatte sich aber gelohnt. Dieses Weihnachten waren alle Rentiere fit und hatten sich auch mittlerweile an die Latexanzüge gewöhnt. Damit würde er es schaffen, innerhalb von 25 Stunden (eine Stunde Reserve wegen überschreiten der Datumsgrenze) die gesamte Welt zu umfliegen und alle Kinder mit Geschenken zu beliefern.
Das Dumme an der Geschichte war, das Rudolf nun nicht mehr zum Zuge kam und nun im Stall von Knecht Ruprecht wilderte. Dieser widerrum hatte zum Glück noch nichts bemerkt, sonst würde es Rudolf ziemlich dreckig ergehen. Ruprecht heißt nicht umsonst Knecht Ruprecht und ist der Sadist schlechthin. Er war ja noch schlimmer als die Knusperhexe.
Bei dem Thema Knusperhexe fiel ihm gerade ein, daß er dringend bei ihr vorbeischauen und sie ermahnen mußte, nicht wieder so viel „Aggressivum“ in die Knusperhäuschen zu mischen, die für den Nahen Osten bestimmt waren. Bei der Gelegenheit konnte er auch gleich nachsehen, wie es ihren beiden Lieblingssklaven Hänsel und Gretel ging.
Gesagt, getan, flugs die Rentiere angespannt und los ging´s. Er freute sich, daß diese neuen Zügel so angenehm waren, das Leder gut in der Hand lag und mit der kleinen handlichen Pumpe konnte er ganz schnell die Knebel der Rentiertrensen aufblasen. Dann war zumindest Ruhe und er konnte die Fahrt genießen. Vielleicht sollte er sich auch so einen Phallus vorne auf den Schlitten montieren, so als Abschreckung für diejenigen Rentiere, die mal aus der Reihe tanzten.