Alle wollen silber!
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Die Elster giert und spekuliert,
dort oben im Geäst,
nichts gutes tut das Federvieh,
wenn sie es mal verlässt.
Dort oben hoch im Apfelbaum,
das Nest so glänzend voll,
wenn es glänzen würd' noch mehr,
dann fänd's die Elster toll.
Im Garten sitzen alle schon,
bei Kaffee und Gebäck ,
das Silber schimmert vor sich hin,
der Elster in's Versteck.
Der Vater lacht mit vollem Mund,
auf Mutters Schoß die Katz,
die Oma mit der Kaffeetass',
klein Peter macht Rabatz.
Die Elster setzt zum Sinkflug an,
sie kann nicht wiedersteh'n,
alles glitzert wie Kristalle,
das ist ihr Problem.
Die Elster ist von Sinnen ganz,
sie kratzt, sie pickt, sie hackt,
der Vater spuckt den Kuchen aus,
der Schreck hat ihn gepackt.
Sie stiehlt der Oma was da glänzt,
die Brille von der Nas',
sie reißt dem Bub die Spange raus,
die auf den Zähnen saß.
Die Katze schreit, die Elster zieht,
das Halsband muss jetzt ab,
das Glöckchen glänzt ja wirklich hübsch,
die Elster macht nicht schlapp.
Die Gabel hier, der Löffel dort,
man glaubt es wirklich kaum,
vollgepackt mit schwerer Beute,
will sie auf den Baum.
Gewichte ziehen schwer am Dieb,
sie kommt nicht in die Luft,
Da schnellt die Katze fauchend an,
Der große Plan verpufft.
So fliegen Federn und Besteck,
die Diebin ist entlarvt,
am Ende ist sie selber schuld,
denn Habgier wird bestraft!