Der Fred für Gamer

  • Ich finde die Strategie, das Klohäuschen tot zu schwätzen, einleuchtend, ich mache das auch immer so. :saint:


    Der Name Sokrates ist unauslöschlich in die Tafeln der Geschichte eingegraben. Sokrates ist eine der populärsten Figuren der Geschichte geworden. Wenn wir aber die Geschichte über ihn abhören, wird es uns zu einem richtigen, noch ungelösten Rätsel, wodurch er sich seines Ruhmes würdig gemacht hat.

    Während seines Lebens erreichte die Macht seiner Vaterstadt Athen ihre höchste Höhe, um unter äußeren Kriegen und inneren Wirren unaufhaltsam und für immer zusammenzubrechen. Er hat aber in den großen Ereignissen dieser großen Zeit durchaus keine bedeutende Rolle gespielt. Er war ein simpler Bürger von Athen, gehörte keiner alten Familie an, wurde auch in keinem Sinne ein Emporkömmling. Im Krieg habe er sich durch Tapferkeit ausgezeichnet – wie so mancher andre, dessen Name verschollen ist. In die innerpolitischen Kämpfe mengte er sich nicht ein; er habe nur auch nicht den Mantel nach dem Wind gehängt, was doch auch so mancher Mitbürger nicht tat, dessen Name verschollen ist. Der Geschichtsschreiber seiner späteren Zeit, sein Verehrer Xenophon, findet nur einmal Gelegenheit, seinen Namen zu erwähnen: als er, durch das Los für einen Tag (wie üblich) Vorsitzender des Rats geworden, mit einem Genossen die Volksversammlung vergeblich von einem gesetzwidrigen Beschluß abzuhalten versuchte. Und das war allerdings gerade von ihm eine besondere Leistung, da dieser Beschluß einen religiösen Grund oder Vorwand hatte und Sokrates in dem Ruf stand, ein Freigeist zu sein. Das war aber auch seine einzige politische Tat.

    Sein Leben fiel auch in die Blütezeit der griechischen, speziell athenischen Kultur. Aeltere und jüngere Zeitgenossen von ihm waren: die großen Dichter Pindar, Aeschylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes; die großen Geschichtsschreiber Herodot und Thukydides; die großen Philosophen Empedokles, Anaxagoras, Protagoras, die großen Künstler Polignot und Phidias; der große Arzt Hippokrates. Sokrates war wie sein Vater Sophroniskos Bildhauer, aber offenbar mehr Handwerker als Künstler; er hat (vielleicht eben deshalb) die Bildhauerei bald aufgegeben. Er hat den Zeitgenossen wohl auch nicht als der große Philosoph gegolten, als der er später berühmt wurde. Denn er hat kein Buch geschrieben, auch nicht etwa mündlich eine besondere Lehre entwickelt, deshalb auch keine philosophische Schule begründet. Er liebte es nur, auf der Straße und in den Turnhallen mit jedem, der sich dazu bereit finden ließ, Gespräche anzuknüpfen, die man wohl philosophisch heißen konnte, obgleich er darin, wie gesagt, nicht etwa eine »Philosophie«, seine »Philosophie« entwickelte. Dies betrieb er als seine einzige Beschäftigung mit einem solchen Eifer, daß er dadurch allerdings eine stadtbekannte Persönlichkeit wurde. Aber die einen zwar fanden seine Gespräche unterhaltend, geistreich und sogar nützlich; andre aber fanden, daß er dadurch nur Religion und Sittlichkeit untergrabe, und sahen in ihm demgemäß nur einen unausstehlichen und gefährlichen Schwätzer. Als solcher wurde er von den Komödiendichtern auch auf die Bühne gebracht; und insbesondere schon 423 v. Chr. (als Sokrates etwa 46 Jahre alt war) von Aristophanes in den »Wolken«. Doch hatte das zunächst keine Folgen. Und so wäre wohl sein ephemeres Philosophieren auch mit dem Tage verschollen, wenn nicht 399 v. Chr. (als er etwa 70 Jahre alt war) das einzige bedeutende Ereignis seines Lebens eingetreten wäre: daß er (von einem Anytos, Meletos und Lykon) des Religionsfrevels angeklagt und schuldig befunden wurde und dann auch, zum Tode verurteilt, den Schierlingsbecher trinken mußte. Doch war auch das durchaus kein welterschütterndes Ereignis: Xenophon findet es in seinen »Hellenika« nicht der Erwähnung wert. Vor Sokrates waren ja auch schon andre Philosophen (ein Diagoras, Anaxagoras, Protagoras) desselben Verbrechens bezichtigt worden. Nur hatten diese sich durch Flucht gerettet, während Sokrates nicht floh: nicht fliehen konnte oder nicht fliehen wollte.

    Aber sein Schicksal gab nun die Veranlassung, daß eine sokratische Literatur entstand; oder, wenn sein Verehrer Platon etwa schon zu seinen Lebzeiten Gespräche von ihm aufgezeichnet oder nachgebildet hätte: es entwickelte sich nun eine reiche sokratische Literatur, von der uns wohl die Hauptsache erhalten ist, nämlich die sokratischen Schriften Xenophons und Platons. In diesen wird Sokrates nicht bloß gegen die Anklage, der er zum Opfer fiel, offen und versteckt verteidigt, sondern unverkennbar auch als der Philosoph vorgeführt: als der Musterphilosoph, der das Philosophieren auf die einzig richtige Weise betreibt, auch in vorbildlicher Weise als Philosoph lebt. Dadurch also ist Sokrates unter die Klassiker der Philosophie gekommen. Dadurch wird aber der Verdacht erregt, daß Sokrates wegen seines Schicksals von seinen Verehrern idealisiert worden sei. Da ferner Xenophons Sokrates wesentlich anders philosophiert als Platons Sokrates, muß Sokrates von dem einen oder dem andern oder von beiden ungenau oder gar falsch aufgefaßt worden sein. (Insbesondere trifft Platon der Verdacht, daß er Sokrates nicht bloß besser verstanden, sondern auch aus eigenen Mitteln reicher ausgestattet habe, als Xenophon es konnte.) Daß außerdem philosophische Schulen sehr verschiedener, ja entgegengesetzter Richtung für »sokratisch« gelten wollten oder gehalten werden konnten, macht es begreiflich, daß Xenophon und Platon den verehrten Meister so verschieden darstellten, erweckt dann aber kein günstiges Vorurteil für dessen philosophischen Charakter. In der Tat ist sogar der von Xenophon und Platon idealisierte Sokrates stark darauf angewiesen, daß man ihm wohlwollend alles zum Besten kehre.

    Gehört also Sokrates zu den Großen, ganz Großen der Geschichte, die sich eines falschen Ruhms erfreuen? Verdankt er es wesentlich seiner Hinrichtung, daß er für einen großen Menschen gilt? Und verdankt er es wesentlich nur Platon, daß er für einen großen Denker gilt? Oder war er wirklich der große Mensch und Denker, für den er gilt? Glaubten seine Verehrer ihn nur deshalb stilisieren und idealisieren zu müssen, weil sie seine wirkliche Größe nicht verstanden? Und haben sie es vielleicht gerade dadurch, daß sie ihn stilisierten und idealisierten, uns Nachgeborenen erschwert, seine wirkliche Größe zu verstehen? Diese Möglichkeit liegt ja nicht so ferne: dem Größeren wird das liebevolle Mißverständnis kleinerer Verehrer oft gefährlicher als das gehässige Mißverständnis kleinerer Gegner. Das aber ist sogar der gewöhnliche Fall, daß man aus dem doppelten Mißverständnis der Verehrer und der Gegner erst erraten muß, was wirklich an einem Menschen ist.

    Nun ist leicht zu erkennen, daß ein Aristophanes, dann Anytos, Meletos und Lykon Sokrates nicht erst zu verstehen suchten, ehe sie ihn als gemeingefährlichen Menschen denunzierten; es ist aber auch nicht zu verkennen, daß Xenophon und Platon (und wohl noch andere Verehrer, deren Schriften verloren gegangen sind) ihn ebenfalls nicht erst recht zu verstehen suchten, ehe sie ihn verteidigten und rühmten. Doch sind wir nicht bloß darauf angewiesen, daß wir aus einem doppelten (oder dreifachen) Mißverständnis zu erraten suchten, was an Sokrates wirklich gewesen sein möge. Wir haben auch ein m. E. zuverlässiges Zeugnis dafür, wie Sokrates sich schließlich selbst verstand. Und so suche ich ihn denn von da aus zu verstehen – und dann auch zu verstehen, wie er in verschiedener und entgegengesetzter Weise mißverstanden werden konnte oder gar mußte.....

  • Ich finde die Strategie, das Klohäuschen tot zu schwätzen, einleuchtend, ich mache das auch immer so. :saint:

    Deswegen haste ja auch auf sämtlichen Sanisphere-Toiletten an allen Autobahnen Hausverbot. 8o


    Übrigens, nimm Dir ein Beispiel an Diogenes. Der lebte in einer Tonne und war auch sonst viel umgänglicher. ^^

    Demokratisch an die Macht geputschter Forenkönig :whistling:

    HoWi I. 8)

  • Deswegen haste ja auch auf sämtlichen Sanisphere-Toiletten an allen Autobahnen Hausverbot. 8o

    In Schwimmbädern übrigens auch, was ich sehr schade finde, es platscht nämlich immer so schön von Dreimeterbrett. :saint:



    Übrigens, nimm Dir ein Beispiel an Diogenes. Der lebte in einer Tonne und war auch sonst viel umgänglicher. ^^

    :saint:


    Diogenes.jpg

  • Also, mir wäre jetzt auch nichts ungewöhnliches aufgefallen wenn ein Gast ganz normal durchs Fenster klettert. ?(

    Und wenn sich ein anderer Gast tödlich an Messer und Gabel verletzt, muss man auch nicht gleich die Wache wild machen. X/ Einfach dem Toten das Geld fürs bestellte Mahl aus der Tasche nehmen und alles ist in Ordnung. :saint:

    Demokratisch an die Macht geputschter Forenkönig :whistling:

    HoWi I. 8)

  • Und wenn sich ein anderer Gast tödlich an Messer und Gabel verletzt, muss man auch nicht gleich die Wache wild machen. X/ Einfach dem Toten das Geld fürs bestellte Mahl aus der Tasche nehmen und alles ist in Ordnung. :saint:

    Den traurigen Rest---> ab in die Küche, nix wird weggeworfen!!!

    ...nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!!!!

  • Ich habe das Originalfoto von dem Tonnenmann endlich gefunden! :n005:

    (das andere war nur ein alter Avatar auseinem unbeweint dahingeschiedenen Forum)

    SO soll es sein. Gottesfürchtige Person*innen liegen heute sturzbesoffen inner Ecke rum anstatt den Herrn durch lästerliche Tanzeinlagen zu schmähen. :saint:

    Demokratisch an die Macht geputschter Forenkönig :whistling:

    HoWi I. 8)

  • Vor allem, weil die Schergen des Kanzlers durch die Strassen schleichen und tanzende Personen aufgreifen! :|

    "Ihre Nachbarn haben uns angerufen, weil laute Tanzmusik aus Ihrer Wohnung zu hören war."

    "Die habe ich nur aufgedreht, damit man die Schreie meiner Frau nicht hört. Ich habe sie wie jeden Freitag verprügelt."

    "Oh OK. Entschuldigen Sie die Störung ... weitermachen." :whistling:

    Demokratisch an die Macht geputschter Forenkönig :whistling:

    HoWi I. 8)

  • "Ihre Nachbarn haben uns angerufen, weil laute Tanzmusik aus Ihrer Wohnung zu hören war."

    "Die habe ich nur aufgedreht, damit man die Schreie meiner Frau nicht hört. Ich habe sie wie jeden Freitag verprügelt."

    "Oh OK. Entschuldigen Sie die Störung ... weitermachen." :whistling:

    Es geht doch nichts über liebgewordene Gewohnheiten. :saint:


    Aber wer am Ka-Freitag tanzt legt auch Bomben in die Handtaschen alter Omas! :cursing:


    https://www.hessenschau.de/pan…eitag-umstritten-100.html

  • Aber wer am Ka-Freitag tanzt legt auch Bomben in die Handtaschen alter Omas! :cursing:


    https://www.hessenschau.de/pan…eitag-umstritten-100.html

    Wie gut, dass wir sonst keine Probleme in Doitschland haben. :saint::whistling:


    Abba bei RTL beweist man wenigstens Humor. Mittwoch zeigte man "Die Passion" (die Leidensgeschichte Jesu für die Generation Doof) und heute eine neue Folge von "Lets Dance". :D Da musste erstmal drauf kommen. 8o

    Demokratisch an die Macht geputschter Forenkönig :whistling:

    HoWi I. 8)